WILLKOMMEN ZUR 6. WERKLEITZ BIENNALE

Mit der sechsten Ausgabe begibt sich die Werkleitz Biennale auf neues Terrain. Nicht mehr die ländlichen Gemeinden Tornitz und Werkleitz, sondern die traditionsreiche Stadt Halle (Saale) mit ihrem historischen Volkspark wird nun zum Ort des Geschehens. Dabei knüpft die Biennale in verschiedenen ihrer Formate unmittelbar an das Potential des städtischen Umfelds an und tritt mit der vor Ort bestehenden Kunst- und Kulturproduktion sowie mit zahlreichen Institutionen in direkten Austausch.

Mit der für sie charakteristischen Dichte von Kunstbiennale und Filmfestival versammelt die 6. Werkleitz Biennale zahlreiche zeitgenössische internationale Produktionen. Über 140 Beiträge laden in der Zeit vom 1. bis 5. September 2004 ein zur kritischen Auseinandersetzung mit Fragen zum Thema ‹Common Property / Allgemeingut›. Vor dem Hintergrund zunehmender Debatten um Copyrigths, Original und Kopie, AutorInnenschaft und Geistiges Eigentum werden während des Festivals Konsequenzen der Zuspitzung von Eigentumsverhältnissen diskutiert, Argumente entwickelt und Zusammenhänge konkretisiert. Künstlerische Methoden der Aneignung wie die Collage, das Sampling oder die Appropriation Art spiegeln seit langem direkt oder indirekt das vielschichtige Verhältnis von Urheberschaft und Kopiertechniken wider. Die 6. Werkleitz Biennale begreift die sich daraus ergebenden Auseinandersetzungen und ihre Akteure als Bestandteil der Konflikte um die Durchsetzung von Eigentumsrechten auf der einen Seite und die Forderung nach uneingeschränktem Zugriff auf Kulturgüter, Kunst, Wissen und Information auf der anderen Seite. Diese Konflikte sind eingebettet in derzeitige ökonomische, gesellschaftliche und politische Entwicklungen, die etwa das Digital Rights Management oder die Patentierung von Saatgut oder die monopolisierende Vereinnahmung von Lebensgrundlagen sowie des öffentlichen Raumes betreffen.

Die diesjährige Biennale umfasst eine Ausstellung mit über 40 künstlerischen Beiträgen im Innen- und Außenraum, insgesamt 19 Film- und Videoprogramme, verschiedene Workshops im Rahmen der ‹Halle School of Common Property›, tägliche Podiumsgespräche, KünstlerInnen-Präsentationen, Performances, Exkursionen und DJ-Auftritte. Die 6. Werkleitz Biennale versteht sich als offenes Forum für kritische Sichtweisen und Diskussionen. Wir hoffen damit, über die fünf Festivaltage hinaus zu wirken, Impulse für anstehende kulturelle Auseinandersetzungen und (hoffentlich gemeinsame) Produktionen zu geben.

An dieser Stelle möchte die Werkleitz Gesellschaft besonders den MitarbeiterInnen, TeilnehmerInnen und dem kuratorischen Team der diesjährigen Werkleitz Biennale für ihr großartiges Engagement danken. Allen BesucherInnen wünschen wir spannende Tage in Halle!


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